Die Anreise

Mit der Bahn bis Lenggries

Es lohnt sich wie immer ein frühzeitiger Aufbruch. Der Zug erreicht Lenggries so gegen 8 Uhr, genau richtig, um in der ersten Kabine zum Brauneck hochzugondeln.

Das Pensum

Höhenunterschied: 180m hinauf, 385m hinab
Reine Gehzeit: 4½ Stunden

Die Route

Lenggries, 679m
Brauneck-Bahn, Talstation, 700m
Brauneck-Bahn, Bergstation, 1530m
Brauneck, 1555m
Stangeneck, 1646m
Vorderer Kirchstein, 1670m
Latschenkopf, 1712m
Abzweig Umgehung Achselköpfe1640
[Not am Mann: zur Längental-Alm]
Achselköpfe, 1707m
[Variante: Umgehung der Achselköpfe, 1460m]
Ostaufstieg Benediktenwand, 1650m
Scharte, 1580m
Tutzinger Hütte, 1327m

Höhenprofil gegen Gehzeit


Die Teilroute 1

Lenggries
Teillroute 1

Die Wanderung beginnt mit einem kleinen Fuß­marsch durch das morgentliche Lenggries zur Talstation der Braun­eck­-Bahn: Also vom Bahnhof links die Straße entlang, links über die Isarbrücke, wieder links, dann über die Straße und bergan in fünfzehn Minuten an einem Wurzelgarten vorbei zur Talstation gezuckelt. Die Talstation hat der Betreiber der Skifahrer wegen vor einigen Jahren Richtung Berg zurückverlegt. Schnell eingecheckt und die erste (oder zweite) Gondel schleppt die Mannschaft ganz gemütlich zum Brauneck hoch.

Warum eigentlich weiter in die Alpen hinein fahren? Der Kammweg zur Tutzinger Hütte bietet genug auf; allerlei Kurzweil für die Füße, milde Kraxeleien, Blaubeeren am Wegesrand, und, wenn die Welt da unten nicht in weiße Watte eingepackt ist, den Weg lang prächtige Blicke nach Norden ins Oberland bis zum Starnberger See und über die aufgereihten Gipfelketten der Alpen im Süden.

Die Teilroute 2

Brauneck

Auf geht's also zum ersten Gipfel des Tages vorbei am Brauneck-Haus (DAV). Imposant ist der Buckel mit Kreuz darauf gerade nicht, dieser Brauneck ist einfach das Ende eines langen Kammes, sozusagen der allerletzte Ausläufer der Benediktenwand. Also schaut man einmal um sich, bindet die Bergwanderschuhe etwas fester und nimmt den Weg nun richtig unter die Füße.

Vorbei geht es an einer Rampe, einem Startplatz für die fliegenden Zeitgenossen. So in der Früh scheinen die Aufwinde noch nicht am Hang hoch zusteigen, es tut sich (leider) nichts.

Teillroute 2
Schrödelstein

Der Schrödelstein steht im Wege, er wird in südlicher Richtung (links) auf einem kleinen Pfad umgangen, was einige zehn Meter Höhenverlust mit sich bringt. Ist die Sohle erreicht,ist an einem fotogenen Ensemble 'Bank mit Felsbrocken' meist das erste Knipsen fällig. Dazu rühren sich bei den Kleineren meist schon Trink- und Eß-, (besser: Naschgelüste); nachgeben mit Maß und Weitblick ist da die Devise, der Tag ist noch lang. Der gereifte Nachwuchs müßte da schon einem längeren Atem haben - bewährt hat sich, ihnen ihr Getränk und die süße Wegzehrung in den Rucksack zu packen und sie selbst haushalten zu lassen - mit allen Konsequenzen.

Haushalten will gelernt werden. Unser Weggefährte, bewährt auf vielen Wanderungen, 'Leihbub' und Schluckspecht Christopher, trank sich anfänglich schon bei den ersten Steigungen mit großartiger Heldengeste auf den Grund seiner Literflasche. Es half dann auch kein Schielen auf die noch fast gefüllten Wasserflaschen, es fielen nur noch Fingerhutportionen für ihn ab. Er sah es ein, daß mehr als solche Pfützlein unfair gegenüber den Weggenossen gewesen wäre. Eine klare Sache, da wird nicht mehr geteilt! Es gab dann auch nie mehr Probleme mit dem Durstlöschen.

Stangeneck

Wenn alles wieder verstaut ist, heißt es, auf schmalem Pfad zum Stangeneck hochzuschnaufen, der einzige längere Anstieg auf dem Weg zur Hütte. Von den (scheinbar) verwirrenden Möglichkeiten, bei den 'Lehmrinnen' den Weg zu wählen, haben wir, warum auch immer, die rechte Variante gewählt. Bald kann oder muß man, je nach Schrittlänge, auf ein paar Metern Hand an Fels und Wurzeln legen. Dann werden Kinder eifrig, solche Kraxeleien mögen sie. An solchen Stellen bleibt man dicht hinter den Kleineren, gibt eventuell Hilfestellung und erzählt so nebenher, wie man die Sache am besten angeht (Stufen suchen, kleine Schritte, nicht nach hinten gucken und nach vorne gehen, etc).

Das Steiglein wird schnell zu einem schmalen Lehmpfad, der sich zügig zum Stangeneck hochschlängelt. An einige Stellen und nur auf wenigen Metern sind die Wiesenhänge gleich links oder rechts des Wegs stark abschüssig, der Blick fällt in die Tiefe; ausgesetzt ist es allerdings nie. Dennoch: die noch nicht so Trittsicheren kurz an die Hand zu nehmen beruhigt; diese Gattung Nachwuchs geht nach vorne, guckt nach rechts, redet nach hinten und will links eben und unbedingt eine Beere pflücken.

Hat man erst die Höhe des Stangenecks erschnauft, wird man mit einem 'Spazierweg' den Kamm entlang bis zum Latschenkopf belohnt, man schaut ins Land, pflückt und nascht die blauen Beeren, idyllisch ist's rundum. Mindestens einmal donnern Tiefflieger durchs Tal, ohrenbetäubend der Lärm, aber irgendwie faszinierend die Dinger. So zieht die Karawane genießend dahin.

Kirchstein

Vor dem 'Vorderen Kirchstein', etwas abseits des Weges, zieht eine Kapelle die Aufmerksamkeit auf sich; noch mehr Aufmerksamkeit finden allerdings die Handvoll Kreuze am Wegesrand, Kreuze errichtet für die vom Blitz erschlagenen. Eine nachdrückliche Botschaft. Vor jedem Kreuz verweilt man und entziffert die knappe Geschichte der Opfer.

Am Kirchstein lädt ein Fels zu einer kleinen Kletteruntenehmung und dann zum Brotzeiten ein - es sei denn, es treiben sich hier gerade die Schafe herum, die so beharrlich ausdauernd nach Freßbarem suchen (sogar im Rucksack!), daß man nur noch die Flucht ergreifen kann.

Latschenkopf

Beim Latschenkopf verändert sich Weg und Landschaft, das Glattgeschliffene tritt zurück, es wird felsig zerklüftet, schroffig, spaltig. Urig zum Schauen und Entdecken. Im Frühsommer sind hier schattige Rinnen noch lang mit Schnee gefüllt. Gelegentlich sieht man Steinböcke auf den unmöglichsten Vorsprüngen stehen oder gar artistisch im Fels springen.

Nach dem gemütlichen Gehen auf dem komfortablen Kammweg sollte man nun die Bergwanderschuhe enger schnüren. Ein felsiger Steig führt recht zügig einige Dutzend Meter hinunter bis vor die Achselköpfe; zu Beginn ist es eine mit Latschenkiefern bewachsene Rinne, die den Kindern Spaß macht. Die zähen Latschenkiefern bieten den Füßen Stufen und den Händen speckige Griffe; es sind immer die selben Äste, wo die Wanderer hinlangen. Dann, nach einigen Kehren, steileren Stellen und Felspartien steht man vor den Achselköpfen ("Nur für Geübte"); hier gehts auch hinunter, wenn die Achselköpfe umgangen werden sollen und weiter zur Längental-Alm bis zurück nach Lenggries.

Auf der westlichen Seite der Achselköpfe gibt es einige Meter, die einfach eine größere Schrittlänge erfordern; sind kleinere Kinder dabei (kleiner eher von der Körpergröße als vom Alter her), wird man daher die Achselköpfe in nördlicher Richtung umgehen. Den älteren und bergerfahrenen Kindern sollte man den Genuß der kleinen Kraxeltour nicht vorenthalten.

Die Teilroute 3

Umgehung Achselköpfe

Wir, mit mehreren Erwachsenen, haben deshalb einfach hier getrennt, die kleineren nach unten, die größeren nach oben; beim Rotöhr-Sattel, kurz vor dem Osteinstieg auf die Benediktenwand, treffen sich die beiden Gruppen nach sechzig bis neunzig Minuten wieder. Auch die Umgehung ist kein trister Latsch, ist nicht ohne Reiz: es geht 150 Meter hinunter und durchaus ziemlich zügig wieder hinauf! Der Pfad hinunter ist mehr oder weniger eins mit einem Bachbett, durchaus matschig und rutschig kann es also werden. Unten in der Senke führt der Pfad dicht heran an steil aufragende Felsen. Aus Moospolstern an der Felswand tropft das Wasser; es reicht aus, um sich vorsorglich ein bißchen Stirn und Nacken zu kühlen, denn die verlorenen Höhenmeter wollen zurückgewonnen werden. Oben warten dann noch einige Kraxelmeter und ein 'Nadellöhr' auf die tapferen Umgeher.

Teillroute 3
Achselköpfe

Eine kleine Reihe von Felsgipfelchen, nutzbringend besprenkelt mit Latschenkiefern, bildet in Summe die Achselköpfe. Man hat überall einen guten Tritt und findet festen Halt für Füße und Hände. Das Eingangstor wird von einigen Eisensprossen im Fels gebildet; "Geil" tönt es da aus Kindermund. Und dann begint das Abenteuer!

Vor einem beängstigend steil aufragenden Felsentrum machten wir damals, bei unserer ersten Überquerung, im Gras eine Imbißpause - eigentlich nur, um Mut zu fassen. Die beiden Kinder schauten verstohlen und ein bißchen verzagt hoch zu der, so schien es, fast senkrechten Felswand. Wie und wo sollten wir da hinaufkommen? Von unten konnte man keinen Weg ausmachen. Auch ich hatte da im Grase hockend gewisse stille Zweifel.

Nun denn, probieren wir es! Noch die leeren Thunfischdosen verstaut, die Rucksäcke auf den Rücken geworfen und die erste Markierung gesucht. Dann ein Griff hier, eine Stufe dort, die Markierung zeigt, wo es lang geht, mit jedem Meter wächst der Mut. Und schon hatten wir leichtfüßig den Felsen erklommen. Oben dann noch eine Blick nach unten auf die Raststätte der Verzagten. Guten Mutes ging es weiter. Abschluß dieser Kraxeltour ist ein famoser Abstieg in kurzen Kehren über hundert Meter hinunter, dorthin, wo sich die beiden Wege über und um die Achselköpfe herum wieder vereinen. Ein paar Meter weiter beginnt der seilgesicherte Aufstieg in die Südseite der Benediktenwand - das Programm für den folgenden Tag.

Spätestens jetzt wird man sich, mit Blick auf die gerade gemeisterten Achselköpfe, in den Wiesen niederlassen, um ausgiebig zu brotzeiten; oder auch, um auf die Gruppe zu warten, die noch auf der Umgehungstour ist.

Kleine Dramen auf den Achselköpfen Kleine Dramen auf den Achselköpfen

Scharte

Zur Hütte ist es nun nicht mehr weit (je autoverwöhnter die Kinder, desto öfter diese Frage). An der Flanke der Benediktenwand geht es auf schotterigen, gerölligen Wegen in eine schattige Senke hinunter und wieder hinauf. Im Frühsommer liegen hier in dem immerwährenden Schatten noch lange die Schneereste vom Winter. Rechts des Weges, weiter unten in der Wiese ist eine pechschwarze, exakt quadratische Fläche auszumachen, das 'Schwarze Loch'. Was sich dahinter verbirgt, wird nicht verraten; sonst wäre ja kein Abstecher in die Wiesen hinunter mehr vonnöten, um das Geheimnis zu lüften; derweil die Kinder also 'lüften', können die Packtiere die geschundenen Schultern vom Gewicht des Rucksacks entlasten, ein Päuschen in Ehren also.

Die Senke endet in einer Scharte, hier läßt sich nun zum ersten Male das Etappenziel ziemlich tief drunten erspähen, wenn man eine langen Hals macht. Eine halbe Stunde braucht der Serpentinenabstieg noch über einen Fels- und Wurzelpfad. Je näher das Ziel, um so beflügelter werden die Schritte. Die müden Beine werden noch einmal munter.

Unten angekommen begrüßt die einkehrenden Wanderer das stoisch schauende, ausladend mahlende Almvieh. Eine eingefaßte, sprudelnde Quelle sorgt sogleich für die pure innere und äußere Erfrischung.

Wir packen für unterwegs Vitaminbrausetabletten in den beliebtesten Geschmacksrichtungen (vorher ausprobieren!) in den Rucksack; damit läßt sich, wenn sich trinkbares Wasser findet, schnell ein prickelndes Getränk zubereiten, das bei den Kindern auch ankommt und die Reisekasse schont. Den Kindern allerdings nach einem anstrengenden (!) Tag die heiß begehrte Spezi zu verwehren, wäre wohl psychologisch nicht ganz geschickt. Ein bißchen Belohnung darf schon sein. Auch für mich. So fallen zwei abendliche Weizenbiere ab, die ich trotz fürsorglicher Proteste der Tochter Corinna zelebriere - am liebsten noch draußen vor der Hütte auf der Lieblingsbank.

Das war der erste Tag.



Die Unterkunft

Tutzinger Hütte

Die Tutzinger Hütte liegt zu Füßen der steilaufragenden Nordflanke der Benediktenwand. Dem Hüttengast bietet sich eine imposante Kulisse. Fast könnte man sich hier auf einer Kuppe, die einen Blick ins Oberland bietet, ein Zinnen- und Türmchenschloß des zwoten Ludwig vorstellen. Eine Horrorvorstellung. Imposante Kulissen haben ihre Schattenseiten, es wird früh schattig um die Hütte, wenn die Sonne nicht mehr so hoch am Himmel steht. Sei es drum.

Dämme im Bach

Um die Hütte ist viel Auslauf, auch für die Kleineren unter den Kleinen, den Fünf- bis Sechsjährigen. Man kann die Kinder einfach herumstromern lassen, natürlich auch selbst herumstromern und gegebenenfalls mitbatzen. Meist patschen die kleineren an der Quelle herum, die größeren bauen Dämme im Bach. Und die Almviecher begucken sich das quirlige Treiben und untermalen die Szenerie mit ihrem Glockengeläut und einem gelegentlichen Muuh , hier für 62k zu haben.

Wir waren einmal auf der Hütte, da gab es kein Vieh auf den Wiesen; wir haben nicht nachgefragt, wieso. Es war gespenstisch still, allzu still, vor allem des nachts.

Derweil also die Sprößlinge ihrem Spiel nachgehen, liegt unsereins langgestreckt auf der Lieblingsbank im geschützten Winkel gleich an der Hüttenwand, da, wo sich die Wärme hält und die allerletzten Sonnenstrahlen noch hingelangen. Verschwindet die Sonnenscheibe dann hinterm hohen Horizont, wird es schnell abendkühl auf der Nordseite der Benediktenwand.

Hüttenzauber

Abends geht es angenehm gedämpft im gemütlichen Hüttenraum zu. Die Eltern haben den Kindern fürs gemeinsame Spiel meist Kartenspiele, Knobeleien und dergleichen mitgebracht. Fast wie in der 'guten' alten Zeit geht es zu, wenn es nichts zu glotzen gibt. Wir haben eine Zeitlang Canasta gespielt; die Spielkarten wiegen nicht viel und es gibt für Stunden kurzweil.

Gegen halbzehn verschwinden die ersten guten Geister in den Waschraum und in die Betten. So auch wir, vor dem größeren Trubel. Meist nächtigten wir im urigen A-Lager und waren bestens aufgehoben und zufrieden. Die (jüngeren) Kinder quartieren sich am liebsten im oberen Stock der Lager ein; hier haben sie den besten Überblick; der Nachwuchs hat einen Heidenspaß daran, zu beobachten, wie die Wandersleut sich schlaffein machen und morgens wieder aus den Schlafdecken pellen. Unsereins zöge einer der beiden komfortablen Dreierliegen vor. Nebenan liegt das sogenannte B-Lager, bei den Kindern lange geheimnisumwittert, obschon es ein Guckloch, ein Astloch in der Hüttenwand gibt, das keine Geheimnisse offen läßt. Die Kinder riskieren gerne ein Auge, um das auch nicht andersartige Geschehen auf der anderen Seite kichernd zu kommentieren.

Es ist schon erstaunlich und fast schon ein Wunder, daß dreißig bis fünfunddreißig Menschen von jung bis alt einträchtig in gegenseitiger Rücksichtnahme so unter einem Dach nächtigen, auch dicht an dicht, wenn es sein muß. Es ist wohl die gleiche Wellenlänge, die die Hüttengäste im gegenseitigen Wohlwollen vereint. Ausreißer sind selten, die (relative) Abgeschiedenheit der Hütte bildet, denke ich, eine natürliche Barriere. Rücksichtslose Zeitgenossen, pöbelnde Rabauken, Saufsäcke sind meist nicht gut zu Fuß.

Um 22 Uhr kehrt Hüttenruhe ein. Nur noch die Kuhglocken des Almviehs bimmeln ihr Lied vom Wiederkäuen. Und die Schnarcher haben das ihre noch nicht angestimmt, und wenn, dann hilft meistens Ohropax. Meistens. Einmal ging mir doch der Hut hoch: eine der seltenen Saufnasen kippte sich due Pennbiere hinter die Binde, kroch mit Unterstützung der nüchternen Begleiterin unter die Decke und fing Sekunden darauf an, unmäßig zu sägen. Rücksichtnahme geht nicht bis zur Selbstaufgabe. Der Taschenlampenkegel und böse Worte brachten die Gott sei Dank resolute Gemahlin auf den Plan, die ihr schnorchelndes Getüm dann bei Bedarf mit geübt präzisen Eingriffen ruhig stellte. Danke!

Kosten

Was kostet so eine Übernachtung? Hier wird nach Geld gefragt. Spottbillig ist das Vergnügen nicht, auch nicht für Kinder, wenn man nicht Mitglied im Deutschen Alpenverein (DAV) ist. Pro Lager und Nacht fallen etwas mehr als 30 DM an; vielleicht unerwartet viel, wenn man den allenthalben gewohnten Komfort als Maßstab nimmt (den man natürlich nicht so einfach anlegen darf). Mitsamt Abendessen, Frühstück und Getränken können locker 60 DM anfallen. Wirklich günstig wird die Übernachtung für DAV-Mitglieder, das lohnt sich. Beim Essen kann man natürlich auch vom Mitgebrachten zehren oder zumindest das Hüttenessen damit verstärken. Aber dem eigenen Buckel sind da auch Grenzen gesetzt.

Verkehr

Die Hütte wird Gott sei Dank mit der Materialseilbahn mit Nachschub versorgt. Bikerkostüme sind daher seltener. Die Räder werden unten bei der Materialseilbahn abgestellt. Nur die allerwenigsten Biker schleppen ihr Gerät wie die Esel zur Hütte hoch; aber auch das haben wir gesehen.



Speis' & Trank

Schmarrn

Die Tutzinger Hütte ist (oder war?) unsere Lieblingshütte. Eine matten Fleck hat das glänzende Bild der Hütte allerdings im letzten Jahr (1997) erhalten. Mir nichts, dir nichts stand der Kaiserschmarrn nicht mehr auf der Speisekarte. Die Zubereitung sei einfach zu aufwendig, ließ die Wirtschafterin verlauten. Ist das denn zu fassen? Nur noch auf den Brunnenkopfhäusern gab es ebenso leckeren Kaiserschmarrn, auf der Tutzingerhütte dazu noch mit Mandelsplitter (Tochter Corinna meint aus dem Hintergrund, auf dem Soiernhaus würde er auch gut schmecken). Für mich gilt die Gleichung Hütte + Kinder = Kaiserschmarrn, wobei man die 'Kinder' in der Gleichung auch weglassen kann. Desweiteren: so üppig ist die Speisekarte ja auch nicht bestückt, schon gar nicht für die Kinder der Pizza- und Spaghetti-Generation, die nicht unbedingt viel Gefallen an bodenständigen Hüttenschmankerln finden. Ausnahmen gibt es natürlich. Unser langjähriger Weggefährte Christopher, auch der Vertilger genannt, vertilgt eben jeden säuerlichen Wurstsalat, erst recht jeden Schweinebraten, wenn dieser ihm auf der Hütte zwischen die Zähne geriete; Sülze allerdings mag auch er gar nicht.

Also liebe Hüttenwirtin: Der Kaiserschmarrn muss wieder her! Aber vielleicht wird er ja schon wieder serviert. Anders als in den Vorjahren haben wir uns in dieser und der letzten Saison nicht auf den Weg zur Tutzinger Hütte gemacht - die Kinder sind um die dreizehn Jahre herum ... :-(

Wasser am Wege

Wenn man nicht vom Wege abkommt, gibt es das erste Wasser erst bei der Tutzinger Hütte, und das im Überfluß.